Stimme der Armen immer mehr Raum geben

Erstmals hat sich Papst Franziskus mit einer Videobotschaft an die Christen in Deutschland gewandt. Zum Auftakt des Katholikentags am Mittwoch in Leipzig rief Franziskus die Menschen auf, "der Stimme der Armen und Zerschlagenen immer mehr Raum" zu geben. Weiter kritisierte er in der auf Deutsch gehaltenen Rede: "Wir sehen, wie Menschen bloßgestellt, hin und her gestoßen und ihrer Würde beraubt werden, weil sie keine Arbeit haben oder weil sie Flüchtlinge sind."

Motto des 100. deutschen Katholikentages

In der Botschaft nimmt Papst Franziskus auch zum Motto des Katholikentags Stellung:

"'Seht, da ist der Mensch', unter diesem Leitwort habt ihr euch versammelt. Das zeigt sehr schön, worauf es ankommt. Es ist nicht das Machen oder der äußere Erfolg, der zählt, sondern die Fähigkeit, stehen zu bleiben, hinzuschauen, aufmerksam zu sein gegenüber dem Mitmenschen und ihm zu geben, was ihm wirklich fehlt. Jeder Mensch sehnt sich nach Gemeinschaft und nach Frieden. Er braucht ein friedliches Zusammenleben. Aber das kann nur wachsen, wenn wir auch für den inneren Frieden in unserem Herzen sorgen. (...) Suchen wir in der Betrachtung und im Gebet immer mehr Vertrautheit mit Gott zu erlangen. (... ) So wie Er barmherzig ist, sind auch wir berufen, einander barmherzig zu sein. Lassen wir uns von Gottes Barmherzigkeit auch in einer guten Beichte anrühren, um immer mehr barmherzig zu sein wie der Vater.(...) Ich wünsche allen, die in Leipzig versammelt sind, und allen Gläubigen in Deutschland, dass sie in ihrem Leben der Stimme der Armen und Zerschlagenen immer mehr Raum geben. Unterstützt einander im Austausch von Erfahrungen und Ideen, wie wir die

frohe Botschaft Christi zu den Menschen bringen können."