Die in Tromsø versammelte Bischofskonferenz der nordischen Länder möchte ihre tiefe Verbundenheit mit dem ukrainischen Volk und ihre Empörung über den Angriffskrieg zum Ausdruck bringen, mit dem die Russische Föderation die Souveränität der Ukraine missachtet und unsägliches Leid über Millionen von unschuldigen Menschen bringt.
Der Angriff dieser Woche auf ein Kinder- und Entbindungskrankenhaus in Mariupol, das geografisch weit von jedem militärischen Ziel entfernt ist, steht als schreckliches Symbol für diesen Krieg. Das Blut von Müttern und Kindern schreit von der Erde zum Himmel. Wir haben nicht das Recht, unseren Blick abzuwenden und zu fragen: "Bin ich der Hüter meines Bruders?" (vgl. Genesis 4,9f.). Deshalb rufen wir dem russischen Präsidenten zu: Stoppt diesen ungerechten Krieg! Wir appellieren an das russische Volk: Lasst nicht zu, dass diese Ungerechtigkeit in eurem Namen begangen wird!
Wir sind betrübt über die jüngsten Äußerungen aus bestimmten Kreisen der russischen Kirche, die diesen Krieg als einen Kampf für christliche Werte darstellen, der in Wirklichkeit eine schamlose Aggression darstellt. So zu sprechen, ist reine Rhetorik, die moralische Werte als Geiseln einer politischen Agenda nimmt.
Einige unserer nordischen Länder haben eine gemeinsame Grenze mit Russland. Wir haben starke historische Verbindungen zur Ukraine. Dieser Krieg berührt uns zutiefst. Wir beten, dass die Obdachlosen ein Dach über dem Kopf finden, dass die Verängstigten Trost finden, dass die Kranken und Verwundeten Heilung finden, dass die Toten in Frieden ruhen, dass die Herzen der Mächtigen offen sind für die Eingebungen des Friedensfürsten, um den Weg des Friedens in Gerechtigkeit zu gehen.
In dieser Fastenzeit werden wir durch den Aufruf Christi zur Umkehr aufgerüttelt. Wir verkünden ihn von den Dächern der Häuser. Er gilt natürlich in erster Linie uns selbst, unseren Kirchen und unseren Ländern; er gilt aber auch unserem ganzen geliebten Europa, damit ein Bruderkrieg nicht immer schrecklichere Ausmaße annimmt.
Unser Herr sagt uns: "Selig sind, die Frieden stiften". (Matth 5,9). Möge die Wahrheit dieser Seligpreisung in den kommenden Tagen bestätigt werden, solange noch Zeit ist.
Bishop Czeslaw Kozon, Copenhagen, President
Anders Cardinal Arborelius OCD, Stockholm, Vicepresident
Bishop Bernt Eidsvig Can.Reg, Oslo
Bishop David Tencer OFMCap, Reykjavik
Bishop Prelate Berislav Grgic, Tromsø
Bishop Prelate Erik Varden OCSO, Trondheim
P. Marco Pasinato, Diocesan Administrator of Helsinki
Bishop Peter Bürcher, Bishop emeritus of Reykjavik
Bishop Teemu Sippo SCI, Bishop emeritus of Helsinki
Sr. Anna Mirijam Kaschner CPS, General Secretary
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