Die Kultur der Begegnung 46. Begegnung der Generalsekretäre der Europäischen Bischofskonferenzen Nicosia, Zypern, 29. Juni – 02. Juli 2018

Es liegt in der Natur der Kirche, Beziehungen zu unterhalten. Hier begegnen die Menschen Gott, und sie begegnen sich untereinander. Daher steht die Kirche auch „in Beziehung“ mit allen Frauen und Männern. Papst Franziskus fordert die gesamte Kirche beständig dazu auf, sich mehr für die Förderung der Begegnungskultur zu engagieren; dies ist in Europa auf vielen Ebenen ein dringliches Anliegen. Aber wie können wir heute Europa die Botschaft und die Heilserfahrung vermitteln, die Jesus uns anbietet, besonders dort, wo Uneinigkeit und Konflikte vorherrschen? Diese und andere Fragen zur Rolle der Kirche bei der Förderung und beim Vorleben der Begegnungskultur stehen im Mittelpunkt der 46. Begegnung der Generalsekretäre der Europäischen Bischofskonferenzen.

Die Arbeiten werden am Nachmittag des 29. Juni durch den Gastgeber, S.E. Mons. Youssef Soueif, maronitischer Erzbischof von Zypern und durch Padre Jerzy Kraj OFM, Patriarchalvikar (lateinisches Patriarchat von Jerusalem) für die lateinischen Katholiken auf Zypern, eröffnet.

Danach stellt Mons. Duarte da Cunha, Generalsekretär des CCEE, seine Überlegungen zum Thema “Europa und die Kirche in Europa heute” vor. Am Samstag, dem 30. Juni, reflektieren die Generalsekretäre zusammen mit Zyperns maronitischem Erzbischof über die „spirituellen Bedürfnisse des heutigen Europa“: Ein Moment des Gedanken- und Erfahrungsaustauschs über die gemeinsame spezifische Aufgabe der Kirche im heutigen Europa, wenn es darum geht, auf diese Bedürfnisse zu reagieren und dabei den Menschen in all seinen Dimensionen einzubeziehen. 

Der Nachmittag ist der Vertiefung des Themas vorbehalten; ein entsprechender Dialog versucht eine Analyse der Begegnungskultur im Lichte verschiedener Bereiche wie Barmherzigkeit, Politik, Justizwesen und Frieden. Es sprechen die Generalsekretäre dreier wichtiger katholischer Netzwerke in Europa: P. Olivier Poquillon op, Generalsekretär der COMECE, Jorge Nuño Mayer, Generalsekretär der Caritas Europa und Stefan Lunte, Generalsekretär von Justitia & Pax Europa.

Der maronitische Erzbischof der Eparchie Zypern, S.E. Mons. Youssef Soueif, sagt: „In seinem Leben auf dieser Erde hat Jesus mit allen Menschen gesprochen, die sich ihm näherten. Durch diese Begegnungen heilte er ihre Körper und ihren Geist. Die Kirche hat heute die Aufgabe, dieses Werk der Heilung und Versöhnung der Völker fortzusetzen. Die Kultur der Begegnung ist kein Ideal, sondern das Wesen der Kirche. Die Begegnung reißt historische, geistige und intellektuelle Barrieren ein und öffnet den Menschen die Augen. Für die Insel Zypern, die seit 1976 geteilt ist und wo die Räume für Begegnungen sehr beschränkt sind bedeutet dies, den jungen Generationen beider Landesteile zu helfen, die getrennt aufgewachsen sind, ohne soziale, kulturelle und geistige Interaktion; hier besteht die Rolle der Kirche darin, Räume für den Dialog bereitzustellen und Gelegenheiten zur Begegnung zu schaffen, die zu einer gegenseitigen Anerkennung führen, basierend auf Versöhnung und Vertrauen und in der Absicht, den Vorurteilen und dem Groll im Leben der Menschen den Boden zu entziehen. Unsere Aufgabe ist es, die Herzen durch die Reinigung der Erinnerung zu heilen. Eine Kultur der Begegnung, die Frieden und Versöhnung fördern will, muss an den Werten Gerechtigkeit und Freiheit verankert sein. Nur so kann der Begegnung die Stabilität verliehen werden, die dann sowohl auf individueller als auch auf gemeinschaftlicher Ebene ihre Früchte tragen wird.  

 Am Sonntag (1. Juli) ist der Vormittag nach der Eucharistiefeier in der Maronitischen Kathedrale von Nicosia der Begegnung  mit der Caritas Cipro-Diakonia und den Koordinatoren für Jugendseelsorge und Migranten vorbehalten. Am Nachmittag wird der Tätigkeitsbericht des CCEE und seiner neuen Kommissionen vorgestellt, und im Anschluss tauschen sich die Generalsekretäre über Fragen, deren Wichtigkeit im Laufe des Jahres zutage getreten war.

 Das Treffen schließt am Montag (2. Juli) mit einer Begegnung mit dem orthodoxen Erzbischof von Zypern, Seiner Seligkeit Chrysostomos II., und einem Besuch bei dem christlich-ökumenischen Fernsehsender  SAT7.

 Der Rhythmus der Arbeiten wird skandiert durch Momente des Gebets und die tägliche Feier der hl. Messe mit der örtlichen Gemeinde und den Ordenspersonen der Insel. Am Sonntag besuchen die Generalsekretäre einige maronitische Dörfer im Norden der Insel und treffen dabei die Jugendlichen vor Ort zu einem festlichen Moment des Gebets.

 Die Begegnung findet hinter verschlossenen Türen statt. Eine abschließende Presseerklärung wird nach Abschluss des Treffens herausgegeben.

 

Am Montag (2. Juli) findet im maronitischen erzbischöflichen Palais in Nicosia eine Pressekonferenz statt (12.45 Uhr), bei der S.E. Mons. Youssef Soueif und Mons. Duarte da Cunha sprechen werden.